Die Wiesenbacher Ziegelei

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Die Wiesenbacher Ziegelei „an der alten Straße nach Neckargemünd“ ist wohl um 1800 erbaut worden – 1841 wurde ihr Alter auf 25 Jahre geschätzt. Das Anwesen umfaßte zu diesem Zeitpunkt ein Wohnhaus mit Stall, „ein Stock von Stein, ein Stock von Holz“, einen „Ziegelbrennofen mit Überbau von Holz“ und einen „Trockenhüttenbau, ganz von Holz“.

Ziegler war 1841 Valentin Reichert; schon zehn Jahre später ist die Ziegelei jedoch im Besitz von Andreas Schneider. Die Familie Schneider betreibt die Ziegelei bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.

Alte Ziegelei um 1916
Die alte Ziegelei auf einem Bild, das um 1916 aufgenommen wurde – also wenige Jahre nach Aufgabe des Ziegelhandwerks.

    
Die Ziegelhütte

Das Gebäude, in dem sich die Wiesenbacher Ziegelhütte befindet, war ursprünglich nach allen Seiten hin offen. Während heute noch die eine Hälfte des Erdgeschosses vom Ziegelofen dominiert wird, ist von der Lehmgrube, dem Tretplatz, dem Streichtisch und den Gerüsten zum Trocknen der Ziegel, die sich in der anderen Hälfte des Raumes befanden, nichts mehr zu sehen.

Wo sich heute der Ausstellungsraum befindet, wurde früher der Ton in der Lehmgrube „eingesumpft“. Auf dem Tretplatz bereitete der Ziegler mit seinen Helfern den Ton auf und formte die Ziegel auf dem Streichtisch. Diese kamen dann zum ersten Trocknen auf die Gerüste, von wo aus die Ziegel ins Obergeschoß des Gebäudes gebracht wurden, wo sich ein großer Trockenraum befand. Über dem Ofen selbst wurde der Dachstuhl offen gehalten, damit Wasserdampf und Verbrennungsgase ungehindert abziehen konnten.

Postbuckel um 1940
Der „Postbuckel“ mit der alten Ziegelei im Jahr 1940.

   

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© 2000 Peter Wanner M.A.