Dorf und Handwerk

Zur Alten Ziegelei

     
Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein gab es in Dörfern wie Wiesenbach nur wenige Handwerker; die Bauern fertigten die im Alltag notwendigen Dinge selbst an. Und die wenigen Handwerker führten nebenher noch eine Landwirtschaft oder verdingten sich als Tagelöhner.

So werden im Jahr 1749 in Wiesenbach nur fünf Handwerker aufgeführt: ein Schmied, ein Wagner, ein Schneider, ein Leinenweber und ein Müller. Auch die Ziegelei ist erst um 1800 entstanden.

Nach der Einführung der Gewerbefreiheit in Baden im Jahr 1862 nahm auch in Wiesenbach die Zahl der Handwerker zu – 1870 sind es schon 26 Handwerker, darunter Küfer und Maurer, Schmiede und Schneider, Schreiner und Wagner, Schuhmacher und Weber, Müller und Ziegler.
 
 

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Wiesenbach um 1870 – noch ist das Dorf deutlich in zwei Teile geteilt.
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Wiesenbacher Handwerker im 18. Jahrhundert

Im Jahr 1749 fand in Wiesenbach von Seiten der Kurpfälzischen Amtsverwaltung eine „Betriebszählung“ in Wiesenbach statt. Dabei wurden folgende Handwerker aufgeführt:

Johann Philipp Älbert betreibt „daß Wägner Handwerk“; er bewohnt ein „1stöcktes Hauß (...) In ober Wiesenbach“.
Johann Georg Freÿbert ist der Müller des Ortes; neben seinem Handwerk ist er jedoch noch Schultheiß und Schöffe, betreibt Landwirtschaft und ist „Strauß Wirth“.
Andreas Adam Hoffmann ist Tagelöhner und ernährt sich zudem „vom Lein Weber Handwerk, nebst obige Meine Güther“.
Georg Michal Probst, „Ein Schneÿder“, besitzt ein „1stöckets Haüsel und ½ Scheüer / im obern Dorff gelegen“.
Johann Adam Vogel betreibt „daß Schmied Hand Werk“.
 
 
 

Titelseite des Lagerbuchs von 1749 
Das Lagerbuch von 1749 (Gemeindearchiv Wiesenbach)
(aus dem Text des Lagerbuchs)

 
 
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© 2000 Peter Wanner M.A.